04.06.2024
Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 06:35 Bericht: Deutschland ordert Hunderttausende zusätzliche Granaten +++
Das Verteidigungsministerium will anscheinend deutlich mehr Artilleriemunition kaufen als bislang geplant. Der Rahmenvertrag mit der Rüstungsschmiede Rheinmetall über rund 880 Millionen Euro solle um mindestens 200.000 Granaten des Kalibers 155 Millimeter aufgestockt werden, berichtet der "Spiegel" aus einem Schreiben des Ministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestages. Die Granaten kommen vor allem bei der Panzerhaubitze 2000 zum Einsatz. Mit dem Auftrag sollen die weitgehend leeren Depots der Bundeswehr wieder aufgefüllt werden, heißt es weiter. Zudem wolle das Ministerium damit sicherstellen, dass Rheinmetall im niedersächsischen Unterlüß eine neue Produktionslinie für die weltweit knappe Artilleriemunition aufbauen kann. Dadurch werde Deutschland "unabhängiger von globalen Lieferketten", zitiert der "Spiegel" aus dem Schreiben. Dem Bericht zufolge ist der Rahmenvertrag über insgesamt mehr als zwei Millionen Artilleriegranaten bis Ende des Jahrzehnts auch für die Ukraine-Unterstützung vorgesehen. Die Unterstützer der Ukraine hatten in den vergangenen Monaten weltweit händeringend nach Artilleriemunition gesucht.
+++ 06:07 Lawrow trifft in Guinea ein +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow ist kürzlich im Rahmen seiner laufenden Besuche in Westafrika in Guinea eingetroffen. Diese Besuche finden vor dem Hintergrund von Putschen und wachsender Unzufriedenheit mit traditionellen Verbündeten wie Frankreich und den Vereinigten Staaten statt, was einige Länder offenbar dazu veranlasst, ihre Allianzen in Richtung Moskau zu verschieben. Lawrows mehrfache Besuche auf dem afrikanischen Kontinent in den letzten Jahren unterstreichen die Bemühungen Russlands um Unterstützung oder zumindest Neutralität in den 54 afrikanischen Ländern inmitten seiner groß angelegten Invasion in der Ukraine.
+++ 05:34 Militärverwaltung: Russland attackiert sieben Gemeinden in Sumy +++
Wie die Regionalverwaltung mitteilt, griffen russische Streitkräfte im Laufe des Tages sieben Gemeinden in der nordöstlichen ukrainischen Oblast Sumy an. In den vergangenen 24 Stunden wurden in der Oblast Sumy mindestens 61 Explosionen gemeldet. Im Laufe des Tages griff Russland die Grenzgemeinden mit Mörser-, Artillerie- und Drohnenangriffen an. In mehreren Gemeinden wurden Sprengstoffe und Minen abgeworfen. Insgesamt wurden die Gemeinden Yunakivka, Mykolaiv, Khotin, Bilopillia, Krasnopillia, Seredyna-Buda und Velyka Pysarivka angegriffen. Es wurden keine Opfer oder Schäden an der zivilen Infrastruktur gemeldet.
+++ 04:09 Habeck verteidigt Kurswechsel in Ukraine-Politik +++
Vizekanzler Robert Habeck bedauert, dass Kanzler Olaf Scholz seinen jüngsten Kurswechsel in der Ukraine-Politik nicht früher vollzogen hat. "Alles, was wir entschieden haben, hätten wir schneller entscheiden können", sagt Habeck der "Augsburger Allgemeinen". Zugleich verteidigte der Grünen-Politiker Scholz aber gegen den Vorwurf des Zauderns. "Zaudern ist das falsche Wort. Es sind extrem schwierige Entscheidungen zu fällen und deshalb ist es gut, wenn man genau abwägt", sagt Habeck. "In diesem Fall ist richtig entschieden worden." Regierungssprecher Steffen Hebestreit hatte am Freitag über die Entscheidung des Kanzlers informiert, dass die von Russland angegriffene Ukraine von Deutschland gelieferte Waffen jetzt auch gegen militärische Ziele in Russland abfeuern darf.
+++ 02:14 Kiewer Stadtrat verweigert Genehmigung für Pride-Veranstaltung in der Metro +++
Der Kiewer Stadtrat hat die Genehmigung für den diesjährigen Kiewer Pride-Marsch verweigert, der "aus Sicherheitsgründen" im U-Bahn-Netz der Hauptstadt stattfinden soll, teilt er mit. Die Organisatoren der Veranstaltung erklärten letzte Woche, dass die Anmeldung für einen "Gleichheitsmarsch" offen sei und hofften, dass bis zu 500 Personen an der Veranstaltung am 16. Juni im U-Bahn-Netz teilnehmen würden. Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 hat in Kiew keine LGBT+ Pride-Veranstaltung mehr stattgefunden. Die letztjährige Veranstaltung fand in Liverpool, England, statt. "Um die Teilnehmer und Fahrgäste nicht zu gefährden und um mögliche Provokationen zu vermeiden, können die städtischen Behörden nicht zulassen, dass der Gleichstellungsmarsch in der Metro stattfindet", erklärt das Kiewer Rathaus am 3. Juni in einer Erklärung. Es fügt hinzu, dass die Metro, die bei russischen Luftangriffen auch als Luftschutzbunker dient, eine "Einrichtung mit doppeltem Verwendungszweck und Teil der kritischen Infrastruktur der Stadt" ist.
+++ 00:49 Russland: 20 ukrainische Drohnen bei Kursk abgefangen +++
Russland hat nach eigenen Angaben im Süden des Gebiets Kursk an der Grenze zur Ukraine 20 ukrainische Drohnen abgefangen. Die ukrainischen Streitkräfte hätten vier Dörfer in seiner Region mit Kampfdrohnen und Hubschraubern angegriffen, es habe aber keine Verletzten gegeben, teilt der Gouverneur der Region, Alexej Smironow, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Auch in der Region Belgorod hätten russische Luftabwehreinheiten "mehrere Flugziele" abgeschossen, sagte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow. Dabei seien die Dächer einiger Häuser beschädigt worden.
+++ 23:35 Italien liefert Ukraine zweites Flugabwehrsystem +++
Italien wird der Ukraine ein zweites Flugabwehrsystem vom Typ SAMP/T liefern. Damit reagiere Italien auf eine Bitte der Ukraine, sagt Außenminister Antonio Tajani im öffentlich-rechtlichen Sender RAI. Einen Zeitrahmen nennt er nicht. Ein erstes System wurde von Italien und Frankreich gemeinsam im Jahr 2023 ausgeliefert. In den vergangenen Monaten hat die Ukraine ihre Partner wiederholt dazu aufgerufen, mehr Hilfe bei der Flugabwehr zu leisten. Die russischen Streitkräfte greifen zunehmend ukrainische Städte und insbesondere die Energieinfrastruktur an. Das auch "Mamba" genannte System ist eine französisch-italienische Batterie, die Dutzende Ziele verfolgen und zehn gleichzeitig abfangen kann. Es ist das einzige in Europa hergestellte System, das ballistische Raketen abfangen kann.
+++ 22:20 Scholz: Kurswechsel bei Angriffen auf russisches Territorium trägt nicht zur Eskalation bei +++
Bundeskanzler Olaf Scholz sieht in seinem jüngsten Kurswechsel in der Ukraine-Politik keine Gefahr. "In der Sache sind wir sicher, dass es nicht zu einer Eskalation beiträgt, weil - wie der amerikanische Präsident ja auch geschildert hat - es nur darum geht, dass zum Beispiel eine Großstadt wie Charkiw verteidigt werden kann", sagt der SPD-Politiker in einem Interview von Antenne Bayern. "Und das, glaube ich, leuchtet jedem ein, dass das möglich sein muss." Die Entscheidung sei "sorgfältig mit unseren Freunden und Verbündeten getroffen" worden. Der Kanzler betont, dass Besonnenheit gefragt sei. "Und darauf können sich die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland verlassen. Ich werde mich von keinem Druck dazu bewegen lassen, eine Entscheidung zu treffen, die nicht richtig ist und die nicht an der Zeit ist." Das, was politisch zu machen sei, richte sich "nicht nach dem nächsten Talkshow-Auftrittstermin, sondern danach, was vernünftigerweise zu tun ist". Dem Bundeskanzler wird immer wieder vorgeworfen, bei der Ukraine-Unterstützung zu ängstlich und zögerlich zu agieren und sich von russischen Drohungen einschüchtern zu lassen.
Kommentare 31.05.24
Mit West-Waffen gegen Russland Sechs Gründe, warum die Entscheidung richtig ist
+++ 21:36 "Entscheidender Vorteil" - US-Bradley macht laut Ukrainern kurzen Prozess mit russischen Panzern +++
Die 47. Mechanisierte Brigade gehört zu den berühmtesten Einheiten der Ukraine, da sie oft an Frontabschnitten eingesetzt wird, an denen es besonders brennt. Die Brigade ist unter anderem mit Bradley-Schützenpanzern aus den USA ausgestattet. "Moderne Technik und der geschickte Einsatz amerikanischer Ausrüstung stellen einen entscheidenden Vorteil auf dem Schlachtfeld dar", heißt es von der Einheit zu einem Video, das die Eliminierung von zwei russischen BTR-82A-Schützenpanzern und diversen russischen Soldaten durch einen Bradley zeigen soll. "Nachdem sie auf günstige Bedingungen gewartet hatten, nämlich den Moment, als der Feind auf offenes Gelände fuhr, stoppte die 'Bushmaster'-Kanone die Ausrüstung und eliminierte die russischen Terroristen", schreibt die 47. Brigade zu dem Clip:
Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.